Bertold Brecht nennt ihn einen der bedeutendsten europäischen Künstler. Rosa Luxemburg hat dem Kommunisten der ersten Stunde 1918 persönlich das Parteibuch übergeben. George Grosz und Kurt Tucholsky gehören zu seinen engsten Freunden und künstlerischen Weggefährten. Er selbst gibt sich aus Protest gegen die deutsche Kriegstreiberei einen englischen Namen. Für die Nazis wird der Vater der politischen Fotomontage John Heartfield jedoch schnell zu einem der gefährlichsten Staatsfeinde. Jahrelang ist er in Europa auf der Flucht, findet später auch in der sozialistischen DDR keine heile Heimat.
Die Grafikerin Stephanie, die von einer kreativen Schaffenskrise und Selbstzweifeln geplagt wird, ist fasziniert von John Heartfields Werk, das sie in einer Ausstellung entdeckt. Durch einen Zeittunnel landet sie in einem Atelier, wo der zur Trickfigur gewordene Künstler sie auf eine Reise durch sein bewegtes Leben mitnimmt. Es entwickelt sich zwischen den beiden Kollegen eine liebevolle Freundschaft. Und Stephanie nimmt wieder Schere und Papier in die Hand.
anschl. Gespräch mit Markus Kemper (Kulturbüro Sachsen e.V.), Anne Gaschütz (Filmfest Dresden), Moderation: Melanie Riedlinger (Kulturbüro Sachsen e.V.)
Nach dem Film wollen wir mit dem Publikum, Menschen aus den Bereichen Kunst, Kultur und Politik ins Gespräch kommen. Welchen Anfeindungen und Angriffen sind Kunst und Kultur heute von rechts ausgesetzt? Welche Strategien gibt es dagegen? Und welches progressive Potenzial haben Kunst und Kultur eigentlich? Wie kann Gesellschaft mit ihrer Hilfe positiv verändert werden? Der Film soll als Ausgangspunkt dienen um über diese und weitere Fragen miteinander ins Gespräch zu kommen.